Von den rund 190.000 Einwohnern, welche auf Tahiti leben, leben in Papeete etwa 26.000. Dies ist nicht viel. Der Ort ist Hafen-, Verwaltungs- und Schulstadt. Gewohnt wird entweder im Inselumland oder in Moorea.
Papeete teilt leider das Schicksal fast aller Großstädte der Welt, unabhängig davon, dass hier "groß" im Kontext zur Gesamtbevölkerung steht: Gesichtslose Einkaufsstraßen, Verkehrschaos, viele sozial-gestrandete Menschen, ...
(Tahiti /Gesellschaftsinseln)
Nicht nur die Story der Meuterei auf der Bounty, sondern auch Berichte von Seefahrern erzeugten seit dem 18. Jahrhundert den Mythos einer paradiesischen Insel des Friedens und Glücks, welcher sich mit Tahiti verbindet. Auch Paul Gauguin ließ sich 1891 von diesem Mythos leiten, als er zu seinem ersten Aufenthalt in die Südsee reiste. Schnell musste er bei seiner Ankunft auf der Insel erkennen, dass seine erhoffte Welt nicht mehr existierte. Seit 1880 französische Kolonie hatten Missionare Tradition und Kultur der traditionelle Maori-Gesellschaft bekämpft und westliche Zivilisation das Leben der Bevölkerung verändert. Hinzu kam noch die Bedrohung durch eingeschleppte Krankheiten.
Was uns betraf, wir hatten von vornherein nur eine Nacht in Papeete eingeplant. Da die Aranui 5 regulär sehr früh anlegt und der Flug nach San Francisco erst am späten Abend startet war dies ausreichend Zeit.
... klingt alles nicht sehr gut - war es auch nicht. Hinzu kommt noch der "Kulturschock": Von der paradiesischen Idylle auf der Reise mit der Aranui 5 mit seinen kleinen Südsee-Inseln in das geschäftige Treiben der Hauptstadt von Französisch-Polynesien. Anderseits wäre es irgendwie seltsam, nicht noch etwas Zeit auf einer der weltweit bekanntesten Insel zu verbringen.
Und aus meiner Sicht gibt es zumindest drei Highlights. Neben einem Bummel durch die sehr schöne Markthalle mit auch für Touristen interessanten Angeboten und einem Spaziergang durch den neu angelegten Park "Gardens Jardin de Paofai" gibt es meinerseits noch die Empfehlung, im Hinano-Laden nach letzten "Mitbringseln" zu stöbern.
Wer die Gelegenheit bekommt, ein "magasin d'alimentation" (Lebensmittelladen) in Französisch-Polynesien zu betreten, wird schnell feststellen, dass kaum lokale Produkte angeboten werden. Weiterhin ist nicht zu übersehen, dass zwei Produkte immer gut präsentiert sind: Cola & Bier.
Die Cola stammt, wenig überraschend, nicht aus Tahiti - das Bier schon. Und somit ist es für mich erwähnenswert. Die Hinano-Story könnte Ideengeber für das Bestreben der französischen Regierung sein, die polynesische Bevölkerung von der Landflucht nach Tahiti bzw. nach Frankreich abzuhalten. Gegründet 1914 ist die "Société Brasserie de Tahiti" heute eine lokale Firma mit Produktionsstätten auf Tahiti und Moorea für Bier (Marke Hinano), Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte und Premiumwasser.
Werbung soll dies definitiv nicht sein: Das können die Mitarbeiter von "Hinano" besser. Und nicht nur im Flagship-Store, so ziemlich in jedem passenden Laden - selbst in der Boutique der Aranui 5: Überall werden Hinano Mode und Merchandising Artikel verkauft. Allerdings sind dies dann industriell gefertigte Produkte, meist Made in "Südasien".
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